Recherche in historischen Tiroler und Südtiroler Fotobeständen
Institutionen öffnen ihre Fotoarchive
Im Projekt werden verschiedene Bestände erarbeitet. Die Partner Verein Tiroler Archiv für photographische Dokumentation und Kunst (TAP), Stadtgemeinde Bruneck sowie das Amt für Film und Medien der Autonomen Provinz Bozen – Südtirol des Projekts „Lichtbild. Kulturschatz Historische Photographie“ öffnen ihre Archive. Sie präsentieren hier Bestände aus der Tiroler und Südtiroler Fotografiegeschichte: Die Bandbreite der Sammlungen reicht von städtischen Fotoateliers mit langer Tradition über Amateurfotografie, in der das Umfeld dokumentiert wurde, und wissenschaftlicher Fotografie bis hin zu journalistischer und professioneller Fotografie von den 1880er-Jahren bis ins späte 20. Jahrhundert.
Die hier recherchierbaren Bilder stehen in hoher Auflösung und Druckqualität sowie unter CC-BY-Lizenz zur Verfügung. Diese offenen Lizenzen ermöglichen das Teilen, Bearbeiten und Verwenden der erarbeiten Datensätze und Scans der Bilder, genannt werden muss der Name des Fotografen und die Quelle der Bilder.
Die Datenbank steht auch als Open Data zur Verfügung und kann bei Namensnennung ohne jegliche Einschränkung weiterverwendet werden (CC-BY-Lizenz). Die Partner des Projekts sind davon überzeugt, dass Kulturdaten in offener Form nutzbar sein sollen. Diese Öffnung wird im Kulturbereich immer mehr gelebt; Museen, Archive, Galerien und Bibliotheken wollen Kulturgüter teilen und auch im digitalen Raum verbreiten.
Im Projekt wird eine solche andere Form der Vermittlung von historischen Fotografien durchgespielt. Mit der „Lichtbild“-App besuchen Sie etwa die Maria-Theresien-Straße in Innsbruck, den Johannesplatz in Lienz, den Graben in Bruneck oder den Waltherplatz in Bozen und sehen, wie sich diese Hauptplätze in den Jahrzehnten seit der Erfindung der Fotografie verändert haben.
Fotobestände zu Südtirol und Tirol in der Plattform Lichtbild
Verein Tiroler Archiv für photographische Dokumentation und Kunst (TAP)
Sammlung Foto Baptist
Das Lienzer Fotogeschäft Baptist existierte von 1945 bis 2014 und hat seine gesamten Bestände dem TAP mit sämtlichen Nutzungsrechten geschenkt. Abseits der klassischen Atelierfotografie liegt der Schwerpunkt auf Reportagen und einem Postkartenverlag. Ein kleiner Teilbestand wird im Rahmen des Projekts „Lichtbild. Kulturschatz Historische Photographie“ digitalisiert und zur Verfügung gestellt.
Sammlung Lisl Gaggl-Meirer
Lisl Gaggl-Meirer, geboren 1940 in Lienz, hat als Berufsfotografin besonders die Schönheit der Osttiroler Landschaft mit der Kamera eingefangen. Ihr Vorlass wurde durch die Firma Durst Phototechnik angekauft und befindet sich seit 2012 als Dauerleihgabe im TAP. Ein Teilbestand wird digitalisiert und im Projekt „Lichtbild. Kulturschatz Historische Photographie“ präsentiert.
Sammlung Hans Peter Falkner
Ernst Falkner hat als Hobby-Fotograf eine beeindruckende Bestandsaufnahme der Entwicklung von Lienz von den 1960er bis in die 1980er-Jahre hinterlassen – in Form eines Rundgangs durch die Straßen und Gassen der Stadt. Vieles existiert heute in ganz anderer Form … oder gar nicht mehr. Dieser Bestand, eine Werknutzung aus 2017, wird im Rahmen des Projekts „Lichtbild. Kulturschatz Historische Photographie“ gescannt und zur Verfügung gestellt.
Sammlung Klebelsberg, Institut für Geologie, Universität Innsbruck
Raimund von Klebelsberg (1886–1967) war ein wichtiger österreichischer Geologe und Hochgebirgsforscher, mit Schwerpunkt auf Tirol und Südtirol. Sein fotografischer Nachlass am Institut für Geologie der Universität Innsbruck – als Dauerleihgabe im TAP seit 2017 – eröffnet einen geologischen Blick auf die Ostalpen. Der hier im Rahmen des Projekts „Lichtbild. Kulturschatz Historische Photographie“ gescannte und präsentierte kleine Teilbestand zeigt die Südtiroler Dolomiten, auch während einer Waffenübung 1908.
Stadtgemeinde Bruneck
Sammlung Monika Weissteiner, Stadtarchiv Bruneck
Die Sammlung Monika Weissteiner umfasst zahlreiche historische Postkarten verschiedener Verlage aus den Jahren 1890 bis 1930. Die Postkarten zeigen Ansichten von Bruneck und Umgebung sowie Motive aus ganz Südtirol. Die Sammlung wurde an das Stadtarchiv der Gemeinde Bruneck als Dauerleihgabe übergeben und anschließend der gesamte Bestand digitalisiert. Ein Teil davon wird im Projekt „Lichtbild. Kulturschatz Historische Photographie“ frei zur Verfügung gestellt.
Sammlung Stadtgemeinde Bruneck (Bauservice)
Die Sammlung besteht aus Detailansichten der Gemeinde Bruneck. Mit zahlreichen Aufnahmen von Gebäuden, Straßen und öffentlichen Plätzen wurde die Veränderung des Stadtbildes zwischen circa 1960 und 1995 fotografisch festgehalten. Luftaufnahmen von Bruneck sowie einzelne Aufnahmen topographischer Karten und Postkarten der Gemeinde Bruneck ergänzen die Sammlung. Ein Teil des Bestandes wird im Projekt „Lichtbild. Kulturschatz Historische Photographie“ frei zur Verfügung gestellt.
Amt für Film und Medien, Autonome Provinz Bozen – Südtirol
Bestand Fotostudio Waldmüller
Das Fotostudio Waldmüller in Bozen wurde 1896 von Hermann Waldmüller gegründet, die Kinder Franz und später Anna führten es bis ins Jahr 1986. Der umfangreiche und vielfältige Bestand reicht von klassischen Studioporträts über Aufnahmen zu Werbezwecken zu Straßenbauaufnahmen im Auftrag der A.A.S.S. Er wurde gemeinsam mit der Studioeinrichtung von der Autonomen Provinz Bozen – Südtirol übernommen. Ein Teilbestand wird im Projekt „Lichtbild. Kulturschatz Historische Photographie“ erschlossen.
Bestand Schlern-Verlag
Der Schlern-Verlag mit Sitz in Bozen bestand von etwa 1945 bis 2001. Zahlreiche Südtiroler Ortschaften und Landstriche wurden in den Jahren 1930 bis 1960 für die Verwendung als Postkarte fotografiert. Digitalisiert und katalogisiert wurden die Musterpostkarten, teilweise auch Positivabzüge, aus den Mustermappen des Verlags, häufig sind hier auch die internen Inventarnummern zu sehen. Im Jahr 2001 kaufte die Autonome Provinz Bozen – Südtirol die Sammlung auf.
Bestand Franz Mayr
Der Amateurfotograf Franz Mayr zog in seiner Freizeit durch Südtirol und dokumentierte Landschaft, Dorfansichten, Höfe und die Natur von 1959 bis in das Jahr 2000. Seine Fotografien und Diapositive beschriftete er gewissenhaft mit Aufnahmeort und -datum. Im Jahr 2012 kaufte die Autonome Provinz Bozen – Südtirol seine Sammlung an. Ein Teilbestand wurde digitalisiert und wird im Projekt „Lichtbild. Kulturschatz Historische Photographie“ zur Verfügung gestellt.